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Der Gesang hat bunte Flügel - Okt 07

Bezauberte ihr Publikum im Fürstensaal der Burg Wernberg: die argentinische Opernsängerin Karina di Virgilio. Bild: apz
Bezauberte ihr Publikum im Fürstensaal der Burg Wernberg: die argentinische Opernsängerin Karina di Virgilio. Bild: apz

Karina di Virgilio erobert das Wernberger Burgpublikum im Sturm

Wernberg-Köblitz. Ein kühler Herbstabend. Eine Burg in der Oberpfalz. Und statt eines wärmenden Kaminfeuers feurige lateinamerikanische Rhythmen und kantable Melodien. Das kam bei den sechzig Besuchern am Sonntag bestens an. Mit Liedern und Arien bekannter Komponisten südlicher Gefilde begeisterte Karina di Virgilio bei der Eröffnung der Klassiksaison des Kulturforums Wernberg-Köblitz.

Vorsitzender Helmut Burkhardt griff selbst in die Tasten des Klaviers und verlieh der Solistin den jeweils passenden Rahmen: temperamentvoll, virtuos in der Technik und wandlungsfähig vom Gitarristen oder Flamencoensemble bis zum Opernorchester, konnte sich der Komponist und Kulturpreisträger des Bezirks Oberpfalz von einer ganz neuen Seite zeigen.

Mit einer volumenstarken, volltönenden Mezzosopranstimme, die mit viel Ausdruck große Emotionen zu vermitteln verstand, bot Karina di Virgilio eine große Bandbreite ihres reichen und attraktiven Repertoires. Von den Auszügen aus spanischen und argentinischen Volksliedern von Manuel de Falla und Alberto Ginastera, über den Erfinder des „Tango nuevo" Astor Piazzolla, der als kongenialer Vertoner gesellschaftskritischer Texte (von Horacio Ferrer und Jorge Luis Borges) zu entdecken war, bis hin zur italienischen und französischen Oper wusste die Solistin restlos zu überzeugen.

Fast alle Gefühle, nicht nur hoffnungsfrohe Liebe, sondern auch Wut, Enttäuschung, Trauer und Schmerz waren Inhalt des Liedprogramms.

Besonders beeindruckte das „Kleine Kind aus Bachin", bei welchem Piazzolla voller Schwermut das harte Schicksal eines armen Rosenverkäuferkindes beschreibt. Aber auch der Straßenmord an Jacinto Chiclana, dessen Schicksal nicht nur mit traurigem Gesang, sondern auch monotonem Sprechgesang geschildert wird, setzte tiefen Akzent. Ein deutliches Tremolieren verlieh die Sängerin ihrer Stimme bei Verdis „Es lodert die Glut" aus dem „Troubadour", um die todbringenden Flammen auch interpretatorisch nachzuzeichnen.

Zum Höhepunkt des Abends war Georges Bizets Meisterwerk gerade gut genug: einfach perfekt, und mit dem „gewissen Etwas", verwandelte sich Karina di Virgilio für zwei Beiträge in die verführerische „Carmen" und bewies, dass nicht nur die Liebe, sondern auch ihre Stimme bunte Flügel besitzt.