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Betörende Klangkombinationen als Uraufführung - Feb 08

Hervorragendes Oboen- und Harfenkonzert mit Josef Blank und Veronika Ponzer auf der Burg Wernberg

Wernberg. Sogar zwei Uraufführungen erlebten die Zuhörer, die den Saal bis zum letzten Platz füllten. Das Kulturforum Wernberg - Köblitz e.V. hatte zu einem Konzertabend geladen, mit Instrumenten, die in diesem Arrangement selten zu hören sind. Josef Blank (Oboe) und Veronika Ponzer (Harfe), das stellte sich sehr schnell heraus, sind hervorragende Könner und trugen Werke vor, die es verdienten, bekannter zu sein.

Schwermütige Melodien

Das begann schon mit den „Algues. Cinq pieces" von Bernard Andres, schwermütigen Melodien für Oboe und Harfe, alle in einem mittleren Tempo zu spielen, so dass der spezielle Ton des Blasinstruments besonders gut zur Geltung kommt. Apart dazu der silbrige Klang der Harfe. Dem nächsten Werk, komponiert von Helmut Burkhardt, liegt das Gedicht je Deum" von Gertrud von Le Fort zugrunde. Josef Blank trug abschnittsweise den Text vor. Dazwischen spielte die Harfenistin aus einem musikalischen Grundmotiv heraus Tonfolgen, welche den Text melodisch und harmonisch nachempfinden.Burkhardt ging dabei an die Grenzen dessen, was einer Harfe abverlangt werden kann, einschließlich dem Trommeln mit der Hand auf den Resonanzboden und dem Streichen mit der Hand entlang einzelner Saiten, was ein ganz eigenes Klangbild hervorruft. Harfenglissandi und ausgeprägte rhythmische Melodiebögen ließen den „Gott meiner Psalmen" begrifflich fassbar hervortreten. Die Uraufführung von Burkhardts neuer Schöpfung gefiel den Zuhörern, was der berechtigt große Beifall zeigte.

Eigentlich für Violine und Klavier, hat die Sonate g-moll BWV 1020 von Johann Sebastian Bach in der Transkription für Oboe und Harfe ihren eigenen Reiz, noch dazu, wenn sie in Tongebung und Rhythmus so akkurat vorgetragen wird. Das betrifft nicht nur die schnellen Tonfolgen der Ecksätze, sondern ebenso die einprägsame Melodie dazwischen.

Nach der Pause vornehmlich Komponisten aus Frankreich. Marcel Tournier begann den Reigen mit seinem „Prelude Romantique" für Oboe, seine „Promenade a l'automne" für Englischhorn schloss sich an. Dezent und aufmerksam die Harfenbegleitung - etwas anderes ist bei dieser phänomenalen Musikerin auch nicht vorstellbar. Die Oboe d'amore schließlich konnte ihren ganz eigenen Klang in „Apres un reve" von Gabriel Faure entfalten und sie tat es so, als wäre dieser Ohrwurm eigens für sie komponiert.

Weitere Premiere

Noch eine Uraufführung folgte: Die „Fantasie VIP' für Englischhorn solo von Waldram Hollfelder - Josef Blank gewidmet - lotet den Tonraum des Instruments aus, nicht um des Effekts willen, obgleich das Werk effektvoll ist, sondern um der abstrakten Musikalität willen. Ebenso kapriziert sie sich auf diverse Legato- und Staccato-Spielweisen, vermeidet dabei aber gekonnt den Eindruck einer Etüde. Im intelligenten und wirkungsvollen Spiel des Widmungsträgers eindeutig eine Bereicherung des Repertoires für dieses Instrument.

„La Source" op 44 für Harfe solo von Alphonse Hasselmans folgte im Programm und wirkte mit seiner über Arpeggien liegenden Melodie sofort mitreißend in der zwingenden Interpretation von Veronika Ponzer. Zum guten Schluss die „Cinq Nuances" von Marc Berthomieu, eine Abfolge von Charakterstücken für Oboe und Harfe, die jeweils eine alle Menschen umfassende Grundstimmung musikalisch benennen. Und die wurde von beiden Künstlern überzeugend dargeboten.

Natürlich klatschten die Zuhörer begeistert - und wurden belohnt mit dem Tournier-Prelude und der Erfahrung, dass ein Abend mit selten gespielter Musik auf selten zu hörenden Instrumenten ebenso schön sein kann wie einer mit der berühmten Musik, die man schon kennt.